03 Februar 2013

Ich liebe FILMRISS.

    Gesa "Filmriss":  https://vimeo.com/57461943


Nein, ich meine damit nicht das Phänomen, wenn man morgens mit Sabberfleck auf dem Kissen aufwacht und 3...2...1....Sekunden braucht, um die Nacht zu rekapitulieren. Das Gefühl hasse ich eigentlich. Jüngst habe ich mich wirklich böse verletzt. Tausend Engel haben mich da vor Schlimmerem bewahrt. Nein, dass Gefühl mag ich wirklich nicht. 

"Filmriss" ist mein erstes, ganz und gar fertiges Video zu meinem gleichnamigen Song. Warum ich das so liebe? Naja, wie das mit Kunst so ist. Das Leben an sich schreibt nicht unbedingt die schönsten Geschichten, jedenfalls nicht von alleine. Da muss man das ganze schon irgendwie selbst aus den Angeln heben, aus den bitteren Fugen der, so called, "Realität". Wie immer geht es um unerwiderte Liebe. Um die unerträgliche Macht der Projektion, die wir Frauen alle in uns tragen (bei Männern ist es mir noch nicht sooo oft begegnet). Ich habe manchmal das Bild von hypnotischen Kreisen statt Pupillen im Kopf, wenn ich an verliebte Frauen denke. Erotomanie. Die Sucht nach dem Objekt der Begierde ist absolut, resolut und völlig irrational. Schon viele sind in diesem See der Illusionen ertrunken. 

Im ersten Stadium der Verliebtheit, wenn das ganze keimt und man alles, besonders auch das Falsche, als Zeichen deutet, befindet sich meine singendes Ich bei "Filmriss". Wenn meine Gefühle zu stark werden für diese Welt, schreibe ich Songs. Wenn ich so verliebt bin, dass ich implodiere oder explodiere, muss es raus raus raus. 

Deshalb liebe ich "Filmriss". Es schmeckt süß, salzig und verrückt. Knallbunt ist die Farbe der Herzexplosionen. Tausend blubbernde Seifenblasen im Kopf für den erhöhte Serotoninwert im Blut. Am Kaugummiautomaten drehen und alle bunten Kugeln kommen auf einmal raus. Ich würde alles für dich tun. Es ist ein Rausch, ein Traum, den man immer bunter und bunter malen will. Bis ich mit dem Filzstift durchs Papier durchgedrückt bin. Vorwärts, rückwärts, seitwärts, Hauptsache ein Stück näher an Dich ran. 

Dieser Rausch ist ein Glück schon lange vorbei. Es endete eher unbunt. Aber meinen "Filmriss" konnte ich mitnehmen. Wie heißt es so schön? Kunst lässt einen die Schwere des Alltags ertragen. Ich finde sogar, Kunst triumphiert. 

Blubber blubber, 
G.