24 September 2013

Ich liebe LICHT



Sonnengeküsst steige ich in den Flieger und verabschiede mich. Auf Wiedersehen, du wunderschöner Sommer! Auf in den Herbst. Nun, in der Erinnerung sieht alles so aus, wie ich es möchte. Ich nehme nur mehr wahr, was mir gefällt.
Ich liebe Licht.
Das Licht während meiner jüngsten Reise nach Portugal war mal strahlend, mal mild und milchig. Ich badetete im Licht. Meine sonnendurstigen Zellen absorbierten das Licht, wie hungrige Vampire Blut. Meine neueste Lieblingsfarbe: swimmingpoolblau. Das liebevolle Gelb der Sonne lässt so manch vergangene Pracht Lissabons im alten Glanz erscheinen, verzeiht die kleinen Schönheitsfehler der von Pflege verlassenen Bauwerke. Einzigartige landestypische Kacheln, welche viele Häuser übersähen, zeigen Spuren der Vergänglichkeit. Sonnenlicht auf hellem Stein, auf Wasser, auf Haut. Pure Pracht, Glorie und Wärme. Die Frage, wie und warum man Herbst und Winter hierzu Lande verbringen soll, ist verständlich, aber vergänglich. Denn auch das Grau, blau, weiß und schwarz des düsteren Herbsthimmels ist ein sinnliches Spiel des Lichts. Einmal durch den schmerzhaften Transit in den Herbst gedrungen, wird mir auch dieser wieder gefallen. Bestimmt. Sterne spült es schließlich überall hin. 
Zurück zum Sommerlicht. Ende Juli 2013. Goldene Hirsche prangen stolz vor dem Schloss Drachenfels empor. Moosgrün und Silbern glitzert der Rhein in seinem zügigem Fluss vor der Loreley. Wie eine weiße Himmelsburg erstrahlt Neuschwanstein heilig im Bergpanorama. Sonnengeküsst erwache ich an meinem Geburtstag in München. Die bayrische Bergwelt erfüllt mit weitem Blick über die wolkenfreien Alpen und blütenprächtigen Wiesen wahrhaft Träume. Die Sonne lässt gleißen, was sich im ständigen Grau nach Erweckung gesehnt hat. Dieses Erwachen ist in allen Fällen himmlisch, vorbereitet. Wie ein großer Auftritt, für den man lange geprobt hat. Das Gold und saftige Grün vor hellblauem Himmel. Ich liebe dieses Land. 
Im Abendlicht verblasst alles Grell-brillante und weicht dem milchigem Hellblau, das Wasser und Himmel in gleiche Farbe taucht. Ein voller, gelb und weißgoldner Mond steigt auf, am Bodensee, wo Glühwürmchen am Ufer tanzen und fette Kröten die Nacht besingen. Prächtige Statuen posieren am Seeufer im Abendlicht. Die wenigen kostbaren Minuten Dämmerung, in denen wir unter einem Pastellhimmel meditieren können. Wie im Morgenlicht, das, zart wie eine Knospe, uns das feinste, reinste Licht schenkt. Ich trinke dieses Licht, leite es in meine Seele, meine Zellen. Türkis leuchtend und kristallrein, wie frisches Bergwasser, erquickt das Licht mein Sein, nährt und heilt mich. ♥ G.







30 April 2013

Ich liebe APRIL

 ●✞☄▼☆ little loops: "walpurgis" ☆▼☄✞● 

Trau dich.
Öffne dich.
Hör auf dich.
Prüf dich.
Erneuer dich.
Beweg dich.
Achte dich. 
Gedulde dich.
Stärk dich.
Versteh dich.
Verwöhn Dich.
Gib dich hin.
Pflege dich.
Beschütze dich.
Verzauber dich. 
Schlaf dich aus.
Amüsier dich.
Verlieb dich.
Schau der Natur beim Erwachen zu.
Bleib geschmeidig. 

G.

03 Februar 2013

Ich liebe FILMRISS.

    Gesa "Filmriss":  https://vimeo.com/57461943


Nein, ich meine damit nicht das Phänomen, wenn man morgens mit Sabberfleck auf dem Kissen aufwacht und 3...2...1....Sekunden braucht, um die Nacht zu rekapitulieren. Das Gefühl hasse ich eigentlich. Jüngst habe ich mich wirklich böse verletzt. Tausend Engel haben mich da vor Schlimmerem bewahrt. Nein, dass Gefühl mag ich wirklich nicht. 

"Filmriss" ist mein erstes, ganz und gar fertiges Video zu meinem gleichnamigen Song. Warum ich das so liebe? Naja, wie das mit Kunst so ist. Das Leben an sich schreibt nicht unbedingt die schönsten Geschichten, jedenfalls nicht von alleine. Da muss man das ganze schon irgendwie selbst aus den Angeln heben, aus den bitteren Fugen der, so called, "Realität". Wie immer geht es um unerwiderte Liebe. Um die unerträgliche Macht der Projektion, die wir Frauen alle in uns tragen (bei Männern ist es mir noch nicht sooo oft begegnet). Ich habe manchmal das Bild von hypnotischen Kreisen statt Pupillen im Kopf, wenn ich an verliebte Frauen denke. Erotomanie. Die Sucht nach dem Objekt der Begierde ist absolut, resolut und völlig irrational. Schon viele sind in diesem See der Illusionen ertrunken. 

Im ersten Stadium der Verliebtheit, wenn das ganze keimt und man alles, besonders auch das Falsche, als Zeichen deutet, befindet sich meine singendes Ich bei "Filmriss". Wenn meine Gefühle zu stark werden für diese Welt, schreibe ich Songs. Wenn ich so verliebt bin, dass ich implodiere oder explodiere, muss es raus raus raus. 

Deshalb liebe ich "Filmriss". Es schmeckt süß, salzig und verrückt. Knallbunt ist die Farbe der Herzexplosionen. Tausend blubbernde Seifenblasen im Kopf für den erhöhte Serotoninwert im Blut. Am Kaugummiautomaten drehen und alle bunten Kugeln kommen auf einmal raus. Ich würde alles für dich tun. Es ist ein Rausch, ein Traum, den man immer bunter und bunter malen will. Bis ich mit dem Filzstift durchs Papier durchgedrückt bin. Vorwärts, rückwärts, seitwärts, Hauptsache ein Stück näher an Dich ran. 

Dieser Rausch ist ein Glück schon lange vorbei. Es endete eher unbunt. Aber meinen "Filmriss" konnte ich mitnehmen. Wie heißt es so schön? Kunst lässt einen die Schwere des Alltags ertragen. Ich finde sogar, Kunst triumphiert. 

Blubber blubber, 
G.